Ihr Hübschen,
mit der Lektüre des heutigen KStA könnte man auf die Idee kommen, dass unser Antonius nun der Brühler CDU beigetreten ist. Nein ist er nicht, er bleibt sicher parteilos, wird aber mit dem Vorhaben den Belvedere-Parkplatz wochenlang zu sperren nicht warm.
Sprich: Anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche die Mobilität der Menschen, ohne reizvolle Alternative zu unterbinden, hält er für nicht hilfreich. In der Regel lassen sich Menschen überzeugen, wenn neue Angebote, attraktiver als die alten Möglichkeiten erscheinen.
Wie Ihr Euch an frühere Postings von uns erinnert, wisst Ihr, dass wir im Winter keine Heizpilze aufstellen, nach Möglichkeit regional einkaufen, uns über jede Solaranlage freuen, und äußerst rege das Elektro-Car-Sharing-Angebot der Brühler Stadtwerke nutzen.
Wir würden es begrüßen, wenn die Kölnstraße, und gerne auch gleich auch die Wallstraße mehr Raum für Fußgänger, Radfahrer usw. bieten würde.
Auch verfügt Brühl sicherlich über zahlreiche Parkplätze, die aber zu geplanten Sperrung des Belvedere allein schon wegen der Öffnungszeiten keine Alternative für unsere gastronomische Tätigkeit darstellen.
Auf dem Belvedere lässt sich aktuell ab 20 Uhr, also wenn die meisten Menschen Restaurants aufsuchen, oder einen Cocktail in der Abendsonne genießen möchten, kostenfrei parken.
Während der geplanten Sperrung bieten sich nur kostenpflichtige Parkmöglichkeiten (mit ausreichender Kapazität!), wie zum Beispiel der Parkplatz am Bahnhof. Speziell für diesen werden wir in Zeitraum der Sperrung wohl zusätzlich einen Begleitservice für die späten Abendstunden anbieten.
Gemäß unserer Einschätzung wird die Einbahnstraßenregelung ab dem Kreisel zu einer ungewollten Belebung der Gartenstraße führen.
Wie wir als ortsnahe Gastronomie von der Sperrung profitieren werden, ist uns auch noch nicht ganz geläufig. Es ist ein digitales Bestellsystem im Gespräch, mit dem zum Beispiel Cocktails bestellt und bezahlt werden, und wir diese dann nur zubereiten und transportieren müssten. Klingt nicht schlecht, wird aber bei allen Softdrinks und Bieren nicht funktionieren. Derartige Getränke sind in den umliegenden Supermärkten und Kiosken preiswerter erhältlich.
Wir engagieren uns an den Wochenenden ohnehin schon als Flaschensammler, damit wir am nächsten Morgen weniger Glasbruch beseitigen müssen.
Wie sähe jetzt aus unserer Sicht eine Alternative zur einfachen Parkplatzsperrung aus? Wie reduziert man den Parksuchverkehr, und lockt gar Besucher und Kunden zusätzlich nach Brühl, auch jene, die nicht so gut zu Fuß sind?
Wir wünschen uns ein durchdachtes Elektro-Shuttle-Konzept von der Brühler Politik, so wie dies bei jeder größeren bereits Messe (zum Beispiel FFM) praktiziert wird.
Der Parkplatz am Eisenwerk, Parkplätze der Giesler-Galerie und der Parkplatz am Bahnhof könnten als zentrale Anfahrtsstellen aus allen Himmelsrichtungen ausgewiesen werden. Dort ließe sich dann für eine „Tagespauschale“ das private Fahrzeug abstellen.
Danach transportiert man die Besucher mit kostenfreien kleinen Elektrobussen, idealerweise im 10-Minutentakt an zentrale Orte der Stadt, und bei Bedarf wieder zum Fahrzeug.
„Haltestellen“ könnten dann zum Beispiel den Markt, Brühler Schloss, Max-Ernst-Museum, Kölnstraße, Balthasar-Neumann-Platz usw. sein.
Je nach Attraktivität der Shuttlebusse dürfen wir dann sicher zukünftig gar mehr Besucher in der Stadt begrüßen. Man müsste als Besucher nicht umständlich einen Parkplatz suchen, erreicht dennoch alle gewünschten Orte zu überschaubaren Kosten, und ist zudem schnell, trocken, und im Winter geheizt unterwegs.
In der Konsequenz hätten Anwohner der Brühler Innenstadt reichlich Platz auf dem Belvedere, bei gleichzeitiger Beruhigung der bisherigen Verkehrsströme.